Wir haben das Mini-Pedelec EMO 1S im Langzeitreview und beschreiben Dir hier detailliert unsere Eindrücke und Erfahrungen.
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Westend
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EMO 1S - Was ist das?
Regulatorisch
Regulatorisch ist das EMO 1S ein Pedelec.
D.h., es ist ein Fahrrad mit elektrischer Tretunterstützung bis 25 Km/h. Damit der Elektromotor unterstützt, musst Du auch selbst treten. Wobei Du auch eine kleine Anfahrhilfe bis 6 Km/h hast, die ohne zu treten funktioniert.
Keine Versicherungspflicht, keine Helmpflicht.
Praktisch
Praktisch ist das EMO 1S jedoch etwas anders als die meisten Pedelecs.
Wegen seiner Größe, seines Gewichts und weil Lenksäule und Sattelstütze klappbar, bzw. einfahrbar sind, ist das 1S im Alltag nicht nur ein Pedelec, sondern auch ein echtes erste-und-letzte-Meile-Fahrzeug. Denn Du kannst es leicht in Bus und Bahn mitnehmen.
Es kann also vieles tun, wofür Du sonst einen e-Scooter nehmen würdest.
In unserem Beitrag "Pedelec oder e-Scooter (plus Fahrrad) in 2022?", der in Kürze erscheint, ist das EMO 1S die "dritte Alternative", die viel Gutes aus beiden Welten vereint.
Deshalb waren wir auch sehr daran interessiert es im Alltag in einem Langzeit-Review zu testen.
EMO 1S - Wie nennen wir es?
Im eScootee-Team hat das 1S schon zwei, bzw. drei Spitznamen bekommen.
Erster Spitzname: Kleines Pony
Wobei Ponies nicht zwingend sehr klein sein müssen. Besuche einmal ein Polo-Spiel (Polopferde werden Ponies genannt), und Du weisst, was wir meinen.
Zweiter Spitzname: Tinder, bzw. Hund
Und das geht so:
Wenn Du einen "Ausritt" auf Deinem 1S machst und dann anhältst, dauert es eine, maximal zwei, Minuten bis jemand kommt und Dich anpricht.
"Das ist ja süss", "Ist das ein Pedelec?", "Mutti, guck mal, das paßt in Deine Handtasche", "Ist das zusammenklappbar?" und natürlich: "Wo kann man das bekommen?" sind die typischen Sätze, die Du dann hörst.
Und fast alle Leute lächeln Dich an, wenn Du an ihnen vorbei fährst.
Wenn Du also etwas haben möchtest, um trotz Schüchternheit Leute kennen zu lernen, oder Du Dein Kommunikationsbedürfnis voll ausleben möchtest, ist das EMO 1S schon mal super für Dich.
Anlieferung und Zusammenbau
Wenn Du Dein 1S bestellt hast sollte es in ein, zwei oder drei Tagen bei Dir sein.
Es kommt in einem Karton, der in Form und Größe sehr nah an einem e-Scooter-Karton ist.
Der Auf- oder Zusammenbau besteht eigentlich nur darin, die Pedale mit dem beiliegenden Werkzeug an die Tretkurbeln anzuschrauben, die Lenkstange aufzuklappen und die Sattelstütze mit dem Sattel in den Rahmen einzusetzen und mit dem Schnellspanner in der gewünschten Höhe zu fixieren. Das wars.
Wie bei allen Rädern mußt Du nur darauf achten, dass das Gewinde am linken Pedal andersherum läuft, also dass Du das Pedal nach links, und nicht nach rechts festziehst. Sonst geht es nicht ins Gewinde.
Was ist dabei, was nicht?
Alles was Du zum Aufbau bzw. Feintuning an Werkzeug brauchst (nicht viel) ist dabei.
Ein Schraubenschlüssel zum Lösen der Radmuttern, z.B. bei einem Platten, ist, wie üblich, nicht dabei.
Und natürlich ist das Ladegerät dabei.
Licht?
Das solltst Du wissen: das EMO 1S kommt ohne Licht.
D.h., Du musst Dir separat ein Vorder- und Rücklicht besorgen und es anbauen, damit Du das EMO 1S legal auf der Strasse fahren darfst.
Nach dem Aufbau: der erste Eindruck
Ja, das EMO 1s ist klein. Aber auch wegen des robusten Rahmens und der Detailproportionen wirkt es trotzdem irgendwie ein bisschen "bullig" und passt daher natürlich hervorragend zum e-Scootee-Wappentier, wie Du oben am Hauptbild zu diesem Beitrag sehen kannst.
Kleine Anmerkung zu den Fotos
Die meisten Fotos vom EMO 1s, die Du hier siehst, haben wir im schönen Jenischpark in Hamburg aufgenommen.
Der Park liegt auf der Route unserer HalloHamburgTour, die Du schon in Kürze mit dem eScootee Online-Tourguide mit Deinem eigenen Fahrrad, Pedelec (natürlich auch mit dem EMO 1s) oder e-Scooter jederzeit starten kannst.
Alle Infos dazu findest Du schon jetzt hier: HalloHamburgTour
Gewicht
Das EMO 1S wiegt 18 Kg.
Zur Einordnung:
"Normale" Pedelecs wieden meist zwischen 20 und 30 Kg. Sportliche Modelle können unter 20 Kg liegen. Tatsächlich wurde gerade ein Modell mit knapp unter 10 Kg angekündigt. Doch das sind dann oft Sportmodelle mit einem anderen Verwendungszweck als z.B. beim EMO 1S.
Zu dessen idealem Vewendungszweck kommen wir im Detail weiter unten.
Interessant ist der Gewichtsvergleich mit e-Scootern, denn das EMO 1S hat tatsächlich in vielen Situationen die gleichen Vorteile wie (private) e-Scooter.
Die Mittelklasse (bezüglich Preis, Reichweite und Gewicht) bei e-Scootern liegt zwischen ca. 15 und 19 Kg. Das EMO 1S spielt also am oberen Rand dieser Gewichtskategorie mit.
Radgröße
Das EMO 1S fährt vorn und hinten auf 14 Zoll-Rädern.
Im Verhätnis dazu wirken die Reifen eher breit, obwohl sie eigentlich nur eine Winzigkeit breiter sind als normale Reifen.
Die kleine Radgröße hat ein Einfluß auf das Fahrverhalten. Das EMO 1S ist sehr agil.
Das ist generell gut, führt aber bei hohem Lenkereinschlag, zusammen mit dem kurzen Radstand, in manchen Fahrsituation zu einem Fahrverhalten, dass dem von e-Scootern nicht unähnlich ist. Das ist nicht problematisch, Du solltest es nur wissen.
Dazu weiter unten mehr.
Tragegriff
Das EMO 1S hat einen Tragegriff.
Genau genommen gibt es eine formschöne Aussparung in der Batterie für die Hand, so dass diese Stelle am Rahmen dann der Tragegriff ist.
Allerdings liegt der Schwerpunkt ein kleines Stück hinter dem Tragegriff (schwerer Radnabenmotor), so dass das EMO 1S leicht hecklastig ist. Das kannst Du aber beim Tragen leicht ausgleichen.
Batterie und Laden
Die Batterie ist fest in den Rahmen integriert und kann nicht entnommen werden. D.h., das EMO 1S muss zum Laden komplett an die Steckdose.
BesitzerInnen von privaten e-Scootern kennen das: weil das Fahrzeug klein und vergleichweise leicht ist, nimmt man es zum Laden mit in die Wohnung. Auch in der Beziehung ist das EMO 1S "nah" an einem e-Scooter.
Die Batterie hat eine Kapazität von 10 Ah (Amperestunden). Multipliziert mit der Spannung von 36 Volt, mit der Motor und Batterie laufen, ergibt das einen Energieinhalt von 360 Wh (Wattstunden).
Interessanterweise sind das wieder exakt die Werte, die die meisten "Mittelklasse"-e-Scooter haben.
Das mitgelieferte Ladegerät läuft mit 2 A (Ampere) maximal. Rein rechnerisch sollte die 10 Ah Batterie also in ungefähr 5 Std. von 0 auf 100% geladen sein. In der Praxis werden es dann eher 6 bis 7 Stunden sein.
Allerdings gilt wie bei allen Batterien: wenn möglich, die Batterie nie komplett auf 0% entladen. Lieber vor den meisten Fahrten erstmal wieder etwas nachladen, damit Du genug Reichweite hast.
Reichweite
Bei e-Scootern sind Batteriewerte wie die des EMO 1S im City-Betrieb realistisch für 20 Km gut.
Das gilt übrigens für männliche Fahrer, weibliche FahrerInnen schaffen i.d.R. ca. 30% mehr wegen ihres geringeren Gewichts und wegen ihrer oft "ausgeglicheneren" Fahrweise.
Natürlich schaffst Du mit der gleichen Batterie in einem Pedelec weitere Strecken als mit einem e-Scooter. Denn Du trittst ja selbst mit und lässt nicht die ganze Arbeit vom Elektromotor allein machen.
Wir haben das EMO 1S bisher noch bei keiner Fahrt leergefahren, bzw. bis zu dem Punkt, an dem die Batterie normalerweise deutlich an Leistungsabgabe nachläßt.
Normalerweise ist das bei einer Restladung von 10 bis 15% der Fall.
Wenn wir die Verbräuche hochrechnen kommen wir bisher auf ca. 40 Km elektrisch unterstützte Reichweite. Die Herstellerangabe liegt bei bis zu 60 Km.
Was ist wenn die Batterie leergefahren ist?
Wie jedes Pedelec oder S-Pedelec läßt sich das EMO 1S auch mit leerer Batterie oder abgeschaltetem Elektromotor wie ein normales Fahrrad fahren.
Während manche schwereren Pedelecs, und insbesondere S-Pedelecs, dabei etwas mehr Kraftanstrengung erfordern als ein normales Fahrrad, ist das beim EMO 1S erfreulicherweise nicht der Fall.
Bei einer Gelegenheit ist eines unserer Teammitglieder nach einer Pause wieder weitergefahren und hat für einen Moment vergessen, dass er mit einem Pedelec unterwegs war und den Motor nicht eingeschaltet. Erst nach ein paar Minuten ist ihm bewußt geworden, dass das EMO 1S ja garnicht mit "schiebt".
Das Ein- und Ausschalten ist aber auch während der Fahrt möglich. So hat er den Elektromotor einfach wieder zugeschaltet und sich über den zusätzlichen Schub gefreut.
D.h., das EMO 1S läßt sich auch gut als normales Fahrrad fahren.
Lenkstange auf- oder zuklappen
Beim EMO 1S lassen sich die Lenkstange, die Pedale und die Sattelstütze einklappen, bzw. einfahren, damit es mit wenig Platzbedarf verstaut oder auch in Bus und Bahn mitgenommen werden kann.
Am unteren Ende der Lenkstange, gleich oberhalb des Rahmens, ist ein mit einem kleinen Riegel gesicherter Hebel an einem Gelenk.
Wenn Du den Hebel öffnest kannst Du die lange Lenkstange mit dem Lenker schräg zur Seite umklappen, so dass der Lenker danach seitlich am Rahmen anliegt.
Zusätzlich kannst Du (am besten vor dem Umklappen) einen Hebel in der Mitte des Lenkers lösen. Dann läßt sich auch der "Anstellwinkel" des Lenkers verändern.
Abgesehen davon, dass Du damit schnell und einfach einstellen kannst in welchem Winkel die Bremshebel von den Griffen abstehen, kannst Du beim eingeklappten Lenker so auch die Armaturen näher an den Rahmen eindrehen.
Der Faltmechanismus macht einen sehr stabilen und soliden Eindruck.
Klappbare Pedale
Die Pedale lassen sich einklappen.
Dazu greifst Du in das Pedal und "ziehst es zusammen". Man könnte auch sagen, Du drückst es Richtung Rahmen. Dabei drückst Du gegen einen eingebauten Federmechanismus, damit das Pedel aus seiner Arretierung kommt und Du es einklappen kannst.
Das könnte nützlich sein beim Transport z.B. in einem Auto. In den meisten Situationen, auch zum Tragen, läßt Du die Pedale aber einfach wie sie sind.
Sattelstütze ein- oder ausfahren
Der Sattel des EMO 1S ist an einer sehr langen Sattelstütze angeschraubt.
Diese wird in den Rahmen eingesteckt und dort in der passenden Höhe mit einem Schnellspannerhebel in der gewünschten Höhe fixiert.
Wenn Du den Hebel löst kannst Du, z.B. zum Transport, den Sattel bis zum Anschlag herunterschieben. Die Sattelstütze schaut dann unten aus dem Rahmen heraus, wie Du oben auf dem Foto des zusammengeklappten EMO 1S sehen kannst.
Oder Du ziehst die Sattelstütze mit dem Sattel komplett aus dem Rahmen heraus.
Weil auch Diebe auf diese Idee kommen könnten, empfielt es sich beim Anschließen des EMO 1S z.B. ein Schloss mit durch das "Gestänge" des Sattels durchzuführen. Auch dafür es nützlich, dass Du die Sattelstütze einfach abziehen kannst.
Oder Du nimmst den Sattel samt Sattelstütze gleich mit und lässt ihn nicht am EMO 1S. Viele RennradfahrerInnen machen das in Frankreich gern so.
Bis zu welcher Körpergröße ist das EMO 1S geeignet?
Bis 180 cm ist alles O.K.. 185 cm sollten auch noch gehen.
Für ein bequemes Fahren ist mitentscheidend, wie weit Du beim Fahren Deine Beine strecken kannst.
Wenn Du sehr groß bist, könnte es auf dem EMO 1S "eigentlich" etwas knapp werden.
Doch Du kannst die mitgelieferte Sattelstütze natürlich gegen eine noch etwas längere aus dem normalen Fahrradhandel austauschen und so das EMO 1S auch für Dich weiter anpassen.
Was ist mit Kindern?
Die Sattelstütze läßt sich soweit einfahren, dass das EMO 1S auch für Kinder gut geegnet ist. Zu klein sollten sie jedoch nicht sein, da die Lenkerhöhe nicht verstellbar ist.
Ständer am Hinterrad
Das EMO 1S hat einen sehr robusten Ständer am Hinterrad, mit dem es gut und sicher abgestellt werden kann.
Was ist mit einem Gepäckträger?
Das EMO 1S wird ohne Gepäckträger geliefert.
Jedoch gab es in der Vergangenheit einen Gepäckträger zum Nachrüsten.
EMO wird diesen wahrscheinlich wieder ins Programm nehmen.
Wenn er angebaut ist, sollte das an der bequemen Tragbarkeit des EMO 1S nichts ändern.
EMO 1S einschalten
Das hat uns sehr gefallen: weder beim Ein- noch beim Ausschaltung gibt das EMO einen Ton von sich.
Manche Fahrzeuge piepen dabei so laut, dass sämtliche Nachbarn mitbekommen, wenn Du "kommst und gehst".
Du kannst das EMO 1S auch jederzeit während der Fahrt ein- oder ausschalten.
Dazu drückst Du den Knopf am linken Lenkergriff.
Daraufhin fahren (je nach Batterieladung) bis zu vier Leuchtdioden am rechten Linkergriff schnell nacheinander hoch (bzw. sie gehen beim Ausschalten wieder aus).
Wir empfinden das als sehr angenehm anzusehen. Es ist wie das (schnelle) Hochfahren eines Motors.
Display?
Das EMO 1S hat kein Display für die Geschwindigkeit etc., ausser den vier Leuchtioden, die den Ladestand anzeigen und damit auch, dass es eingeschaltet ist.
EMO App
Sowohl für iOS, als auch Android, findest Du in den entsprechenden App-Stores die EMO-App.
Sie verbindet sich mit dem EMO 1S per Bluetooth.
Ein Passwort wird dafür nicht benötigt. Allerdings kannst Du eines vergeben, um damit das EMO 1S gegen unerlaubtes Einschalten abzusichern.
In der App siehst Du auch den genaueren Batterieladestand und die insgesamt gefahrenen Km etc. . Du kannst Deinem EMO 1S auch einen eigenen Namen geben.
Von Werk aus ist das EMO 1S interessanterweise auf 20 Km/h für die elektrische Unterstützung begrenzt. In der App kannst Du mit einem Schieberegler die vollen erlaubten 25 Km/h einstellen.
"Gas"-Drehgriff?
Das EMO 1S hat einen "Gas"-Drehgriff, wie bei einem Moped, Motorroller oder Motorrad.
Dieser gibt Dir eine kleine "Anfahrhilfe" ohne dabei treten zu müssen.
Dabei beschleunigt das EMO 1S bis max. 6 Km/h. Allerdings so "entspannt", dass wir es nicht wirklich nutzen.
Es ist eine nette Hilfe, wenn Du absteigst, um Dein EMO 1S eine besonders starke Steigung hochschieben. e-Scooter-FahrerInnen kennen diesen "Trick".
Ein fester Gang, keine Gangschaltung
Manche "goßen" Pedelecs, wie die zurecht beliebten Sushi-Bikes, sind genauso konzipiert wie das EMO 1S:
Radnabenmotor im Hinterrad und nur ein fester Gang mit einer für den Verwendungszweck gut geeigneten Übersetzung.
Was einen Radnabenmotor beim Fahren von einem "Mittelmotor" am Tretlager unterscheidet, dazu kommen wir gleich bei den Fahreindrücken.
Bezüglich der Übersetzung sieht es beim EMO 1S so aus:
Die Übersetzung ist gut geegnet für kürzere Strecken, bzw. mittlere Strecken, wenn Du nicht mit Tempo "Strecke machen" möchtest.
Wenn Du damit durch Parks oder oder auf Waldwegen fahren möchtest und auch die eine oder andere durchaus stärkere Steigung (mit Anlauf) hochkommen möchtest ist das EMO 1S, so wie es standardmäßig kommt, besonders gut geegnet.
Wenn Du regelmäßig längere Strecken zügig auf ebener Strecke durch die Stadt fahren möchtest, ist die Übersetzung dafür (noch) nicht so ideal.
Wir arbeiten mit EMO zusammen, um die ideale Übersetzung für ein nachrüstbares Austauschritzel (Kettenzahnrad) zu ermitteln, mit dem Du dann auch lange Strecken gut und zügig zurücklegen kannst.
Fahren mit dem EMO 1S: Auf- und Absteigen macht Spass
Das EMO 1S ist ein bisschen wie ein smart. Wenn Du schon einmal mit einem smart (hoffentlich elektrisch) gefahren bist, kennst Du das: das Fahrzeug hört jeweils gleich vor bzw. hinter Dir auf.
Durch die kleinen Räder und Deine Sitzposition fast genau über dem Hinterrad brauchst Du zum Aufsteigen auf Dein EMO 1S Dein Bein kaum anzuheben. Du "gehst" (beinahe) einfach von hinten drauf.
Sitzposition
Die Sitzposition ist bequem. Nicht so sportlich wie auf einem Mountainbike, aber auch nicht so aufrecht wie auf einem Hollandrad.
Bequemer Sattel
Der Sattel ist sehr bequem und weich gepolstert.
Kurze Pedale
Das erste, was beim Fahren auffällt, ist das die Pedale (genauer: die Tretkurbeln) etwas kürzer sind als bei "normalen" Fahrrädern oder Pedelecs.
Spätestens nach der dritten Fahrt fällt Dir das aber nicht mehr auf.
Bremsen
Das EMO 1S hat vorn und hinten zwei mechanische (nicht hydraulische) Scheibenbremsen.
Diese verzögern gut und sind gut dosierbar.
Besonderheit:
Die Bremshebel sind wie bei (e-)Motorrollern angeordnet und nicht wie sonst bei Fahrrädern und Pedelecs.
D.h., die linke Handbremse wirkt auf das hintere Rad und die rechte Handbremse auf das vordere Rad.
Das solltest Du unbedingt beachten, wenn Du auf rutschigem Untergrund, wie nassem Laub oder sandigen Wegen stark bremst.
Eine Rücktrittbremse hat das EMO 1S nicht. D.h., die Pedale drehen rückwärts frei durch.
Radnaben-Motor
Das EMO 1S hat einen 250 Watt (Nennleistung) Radnabenmotor.
Leistung
250 Watt Nennleistung:
- Das ist die für Pedelecs in Deutschland maximale erlaubte Nennleistung.
- Info: gesetzlich geregelte erlaubte Leistungen (Pedelecs, e-Scooter, e-Motorroller etc.) beziehen sich immer auf die ("maximale") Nennleistung und nicht auf die wirkliche Maximalleistung.
Nennleistung bei Elektromotoren:
- Leistung, die ein Elektromotor dauerhaft abgeben kann.
Maximalleistung bei Elektromotoren:
- Sie kann typischerweise je nach Konfiguration 10% - 100% (oder mehr) über der Nennleistung liegen.
- Diese können Elektromotoren kurzfristig (z.B. bei Beschleunigungen) abgeben, aber nicht dauerhaft halten.
- Eine gesetzliche Beschränkung gibt es dafür weder bei Pedelecs, noch bei e-Scootern oder e-Motorrollern etc.
Die Maximalleistung des EMO 1S-Motors kennen wir bisher nicht.
Radnabenmotor
Bei einem Pedelec sind die beiden häufigsten Motorvarianten: Mittelmotor (die meisten) oder Radnabenmotor.
Pedelec-Mittelmotor:
Pedelec-Mittelmotoren sitzen direkt am Tretlager (bei den Pedalen) und geben zusammen mit der Kraft der FahrerIn / des Fahrers über die Gänge und die Kette (oder den Antriebsriemen) die Kraft an das Hinterrad.
Weil sie mit Sensoren direkt am Pedal den Krafteinsatz beim Treten messen können, reagieren sie sehr schnell.
Pedelec-Radnabenmotor:
Radnabenmotoren sitzen typischerweise im Hinterrad und geben ihre Kraft direkt ohne über die Kette (oder einen Riemenantrieb) zu gehen an das Rad.
So wie beim EMO 1S.
Für Pedelecs ohne Gangschaltung macht diese Konfiguration Sinn, weil sie einfacher ist (tatsächlich gibt es aber auch einige wenige Pedelecs mit Radnabenmotor mit integrierte Nabengangschaltung).
Für das Fahren bedeutet das aber eine kleine "Latenz", die man kennen sollte.
D.h., die elektrische Unterstützung setzt mit einer etwas längeren Verzögerung ein, als bei einem Mittelmotor, denn die Sensoren, die den Motor steuern brauchen etwas länger, um zu erkennen, dass getreten wird..
Bei einem Pedelec ist das nicht problematisch.
Bei einem S-Pedelec ist ein etwas verzögerter aber dann sehr starker Schub eher etwas, was man beachten sollte.
Insbesondere, weil der Schub nicht sofort aufhört, wenn man aufhört zu treten. Bei S-Pedelec-Geschwindigkeiten (bis 45 Km/h) kann das für unerfahrene FahrerInnen schon zu herausfordernden Situationen führen.
Bei einem "normalen" Pedelec und auch beim EMO 1S ist das kein Problem. Der Schub setzt eben nur etwas später ein, als bei Mittelmotor-Pedelecs.
Bonuswissen
Bei e-Motorrollern ist es umgekehrt:
Weil der Motor über den "Gas-"Drehgriff direkt gesteuert wird sind Radnabenmotoren etwas agiler, als Mittelmotoren, bei denen die Kraft erst noch über eine Kette oder einen Riemen laufen muss.
Fahrverhalten
Das Fahren mit dem EMO 1S macht auch deshalb besonders Spass, weil es sich etwas anders anfühlt, als das Fahren mit großen Fahrrädern oder Pedelecs.
Beim Fahren solltest Du daher ein paar Dinge beachten:
Enge Kurven
Kleine Räder und kurzer Radstand wirken sich sich vor allem in engen Kurven aus.
Während das Geradeausfahren noch normal ist, ist das EMO 1S in engen Kurven sehr "lenkfreudig" und erinnert fast ein wenig an e-Scooter.
Deshalb, gerade am Anfang, solltest Du in Kurven immer beide Hände am Lenker lassen, bis Du ein Gefühl für das EMO 1S bekommen hast.
Auch freihändig fahren ist eher keine so gute Idee.
Wahrscheinlich sollten wir an dieser Stelle generell davon abraten mit Fahrzeugen ein- oder freihändig zu fahren. Also tue es nicht.
Kantsteine
Wer beim Rauf- oder Runterfahren über Kantsteine gern beim Fahren das Vorderrad etwas hochzieht, sollte das beim EMO 1S erstmal vorsichtig tun. Aus zwei Gründen:
Grund eins:
Weil Du fast genau über dem Hinterrad sitzt, kommt das Vorderrad erheblich leichter vorn hoch, als bei anderen Fahrrädern oder Pedelecs.
Und wenn es erstmal in der Luft ist, ist es nicht mehr weit bis zum "Kipppunkt". Also erstmal vorsichtig üben.
Grund zwei:
Wenn Du Dich, kurz bevor Du über den Kanstein fährst, leicht aus dem Sattel erhebst, also auf den Pedalen stehst, ändert sich der Schwerpunkt des EMO 1S komplett und er benimmt sich noch mehr wie ein e-Scooter.
Das liegt vor allem an den kleinen Rädern.
D.h., er hat dann sehr plötzlich eine leichte Neigung zum Schlingern.
Randnotiz:
Bei e-Scootern ist diese Neigung zum Schlingern, die vor allem Auftritt. wenn man während der Fahrt eine Hand vom Lenker nimmt, einer der Gründe, warum 30% aller e-Scooter-Unfälle schon bei der ersten Fahrt passieren.
Fahrlässigerweise ist aber gerde das Handzeichengeben beim Abbiegen mit e-Scootern eine offizielle Regel bzw. Empfehlung im Rahmen der Elektrokleinstfahrzeugeverordnung.
Daher nochmal: erst vorsichtig probieren und üben.
Wenn Du das "Benehmen" Deines EMO 1S kennst ist es kein Problem mehr, und Du könntest auch einhändig fahren. Auch wenn wir das natürlich ausdrücklich nicht empfehlen (dürfen).
Steigungen
Mit den meisten Steigungen kommt das EMO 1S gut klar.
Gib nur acht, wenn Du kräftig mittrittst und dabei am Lenker ziehst.
Wie schon oben beschrieben, wird das Vorderrad dabei schnell leicht und kann anfangen abzuheben.
Kleine "Sprünge"
In der Bedienungsanleitung steht ausdrücklich, dass man mit dem EMO 1S keine Sprünge machen soll.
Also tue es nicht.
Wenn Du es doch tust, achte sehr darauf den Schwerpunkt in der Mitte zwischen Rädern zu halten und rechne mit dem typischen e-Scooter-Verhalten.
Wenn Du also Deine Garantieansprüche und Deine Knochen aufs Spiel setzten möchtest, solltest Du das vorher schon mit e-Scootern gut hinbekommen haben.
Tipp: e-Scooter-Tragegurt
Wenn Du Dein EMO 1s regelmäßig benutzt und es dann oft über längere Treppen tragen musst, lohnt sich, wie bei einem e-Scooter, ein e-Scooter-Tragegurt.
Wenn Du beide Enden zusammen am Schwerpunkt des EMO 1S einhängst (am Rahmen, knapp vor der Sattelstütze), ist das längere Tragen des EMO 1S deutlich bequemer.
Kleine Kuriosität
Wir haben diesen Aufkleber an der Lenkstange des EMO 1S gefunden.
Anmerkung:
Wir haben auch Leute (sehr sehr deutlich) über 45 mit dem EMO 1S fahren lassen, und können bestätigen, dass es trotzdem funktioniert. Gleiches gilt für Leute unter 16. :)
Preis
Das EMO 1S kostet regulär 749 Euro (plus Versandkosten).
Jetzt im Winter, bevor die Saison wieder startet, verkauft EMO es schon für 649 Euro.
Und wenn Du den eScootee Bonuscode benutzt, den Du weiter unten findest, kannst Du nochmal 25 Euro Rabatt abziehen und bekommst so das EMO 1S für 624 Euro.
Verglichen mit dem was "ausgewachsene" Pedelecs kosten, ist das sehr wenig.
Tatsächlich liegt es auch preislich im Bereich von guten Mittelklasse-e-Scootern.
Zur Info:
42% der vor Corona in Deutschland verkauften Pedelecs lagen zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Der Rest verteilte sich zu fast gleichen Teilen jeweils darunter und darüber. (Während Corona sind wegen der hohen zusätzlichen Nachfrage die Preise etwas durcheinander geraten.)
Warum ist das EMO 1S so günstig?
Das EMO 1S hat eine einfache und robuste Konstruktion. Auf Dinge wie eine Gangschaltung musst Du ebenso verzichten, wie auf ein Display mit Tacho etc..
Ist es seinen Preis wert? Wir finden: auf alle Fälle, ja.
e-Scooter oder EMO 1S?
Tatsächlich bekommst Du zum Preis eines "normalen" Pedelecs beides zusammen: einen guten Mittelklasse-e-Scooter (z.B. den von uns ausführlich getesteten ePowerFun ePF-1) und das EMO 1S.
Auf die generelle Frage: Pedelec oder e-Scooter? gehen wir in Kürze mit einem eigenen sehr ausführlichen Beitrag ein. Das EMO 1S ist aber tatsächlich die dritte Alternative dazwischen.
Als Pedelec, bzw. Fahrrad, sind mit dem EMO 1S legal höhere Geschwindigkeiten möglich (25 Km/h elektrisch unterstützt) als mit einem e-Scooter in Deutschland (max. 20 Km/h plus 10% Toleranz).
Jedoch hindert die vergleichsweise niedrige Übersetzung Dich (noch) daran diese Geschwindigkeiten im Alltag auf langen Strecken bequem zu fahren.
Die Frage ist: wofür möchtest oder solltest Du das EMO 1S benutzen?
Dafür ist das EMO 1S am besten geeignet
CamperInnen und BootsbesitzerInnen
Tatsächlich ist das EMO 1S in diesen beiden Gruppen bereits sehr beliebt.
Erste-und-letzte-Meile-Fahrzeug
Wie einen (privaten) e-Scooter kannst Du das EMO 1S leicht in Bus und Bahn mitnehmen.
Mit eingeklappter Lenkstange und eingefahrener Sattelstütze geht es als Handgepäck durch.
Die üblichen Beschränkungen für Fahrräder und Pedelecs gelten dort also nicht.
Kurze Strecken im Alltag und in der Freizeit
Wir haben ein (weibliches) Teammitglied, das zwar seit Jahren sehr gern und regelmäßig private e-Scooter fährt, aber mittlerweile für kleine Stadtausflüge lieber das EMO nimmt.
Was ist mit längeren Strecken?
Wenn Du jeden Tag in der Stadt mehrere Kilometer zur Arbeit pendelst, ist das EMO 1S (noch) nicht ideal für Dich.
Die niedrige Übersetzung sorgt bei der typischen Pedelec-Geschwindigkeit von 25 Km/h für eine hohe Trittfrequenz.
Fazit des ersten Einducks
Das EMO 1S ist von unserer Seite auf jeden Fall eine Kaufempfehlung.
Mit der kleinen Einschränkung, dass für lange Strecken die Übersetzung (noch) etwas niedrig ist, ist es ein Alltagsbegleiter der Laune macht und Leute beim Vorbeifahren zum Lächeln bringt.
Die Qualität ist auf der ersten Blick sehr gut und solide. In einem späteren Beitrag werden wir diesen noch mit einem ausführlichen Langzeitfazit ergänzen.
Bei dem, gerade jetzt im Winter, sehr niedrigen Preis empfehlen wir Dir am besten noch vor dem Saisonstart im Frühling zuzugreifen.
Gutscheincode
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